Ernährung und Pandemierisiko

Das Risiko zukünftiger Pandemien minimieren.

Wie groß ist die Bedrohung zukünftiger Pandemien für die menschliche Gesundheit?

Die durch das SARS-CoV-2-Virus verursachte globale COVID-19-Pandemie hat uns das enorme Potenzial zoonotischer Erkrankungen gezeigt, die die menschliche Gesundheit und unsere Lebensweise stark beeinträchtigen können. Eine Zoonose ist eine Infektionskrankheit, die zwischen Tierarten, von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Tier übertragen werden kann.

Das Risiko neu auftretender zoonotischer Erkrankungen nimmt zu, und damit auch das Risiko zukünftiger Pandemien. Etwa 75 % aller neu auftretenden Infektionskrankheiten sind zoonotisch, wie z.B. das neuartige Coronavirus, das für COVID-19 verantwortlich ist, SARS, MERS, Ebola und verschiedene Formen der Influenza.

Welche Verbindung besteht zwischen neu auftretenden Infektionskrankheiten und der Lebensmittelproduktion?

Zu den Faktoren, die für die Übertragung von Krankheitserregern vom Tier auf den Menschen verantwortlich sind, zählen veränderte Klima- und Wetterbedingungen, der internationaler Reise- und Handelsverkehr und vor allem Veränderungen der Landnutzung und der Agrarindustrie.

Landnutzungsänderungen sind ein extrem wichtiger Faktor, da sie intakte Ökosysteme beeinflussen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass zoonotische Erreger ihre ökologischen Nischen verlassen.

Unser Ernährungssystem trägt wesentlich zur Landnutzungsänderung bei. 50 % der bewohnbaren Fläche der Welt werden landwirtschaftlich genutzt. Fast 80 % dieser landwirtschaftlichen Nutzfläche werden für die Viehzucht genutzt, während tierische Produkte gleichzeitig nur rund 18 % der weltweiten Kalorienversorgung und 37 % der globalen Proteinversorgung liefern.

 

Wie können wir das Risiko zukünftiger Pandemien durch Veränderungen im Ernährungssystem reduzieren?

Auch die Bedingungen in der Massentierhaltung begünstigen das Aufkommen neuer Krankheitserreger. Die Aufzucht von Tausenden genetisch ähnlicher Tiere auf engstem Raum schafft den perfekten Nährboden für die Mutation und Übertragung von Krankheitserregern zwischen Wildtieren, Nutztieren und Menschen.

Die (zu) häufig eingesetzten Antibiotika in der Intensivtierhaltung führen zu einem erhöhten Risiko für antibiotische Resitenzen. Neben dem erhöhten Pandemierisiko stellen Antibiotikaresistenzen (AMR) somit eine weitere ernsthafte globale Gesundheitsbedrohung dar.

Die Umstellung auf eine stärker pflanzenbasierte Ernährung wird die letzten intakten Ökosysteme entlasten und das Risiko von Krankheitsentstehung und -übertragung in der industriellen Tierhaltung verringern. Somit ist sie ein wichtiger Faktor, um zukünftige Infektionserkrankungen und entsprechende Pandemien bestenfalls zu verhindern.

Möchten Sie dazu beitragen, das Risiko zukünftiger Pandemien zu verringern?

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende oder werden Sie Mitglied und informieren Sie sich darüber, wie Ihre Ernährungsentscheidungen dazu beitragen können, zukünftige Ausbrüche von Zoonosen einzudämmen und die Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen zu verringern.